My Lens My Reality
Über die Rechte von Frauen mit Behinderungen




Gebärdensprache DSGS
My Lens My Reality zeigt die Geschichten von zehn Frauen mit Behinderungen in Nepal. Zu ihren Porträts gehören auch Fotos, die sie selbst aufgenommen haben. Darin erzählen sie ihre Geschichte und schildern die Hindernisse und Wegbereiter für ihre Inklusion in die nepalesische Gesellschaft. Als Frauen, Menschen mit Behinderungen, Angehörige von Minderheiten oder aus armen Familien sind sie mit vielfältigen Diskriminierungen konfrontiert und kämpfen um ein menschenwürdiges Leben. Die Situation und die Bedürfnisse von Frauen mit Behinderungen in Nepal sind unzureichend erforscht, werden unterschätzt und nicht ausreichend anerkannt. Ihre Geschichten zeigen, dass Frauen mit Behinderungen durch Zugangsmöglichkeiten, Wissen, Unterstützung und soziales Bewusstsein in allen Lebensbereichen eine substanzielle Teilhabe ermöglicht werden kann und sie einen Beitrag zur Gesellschaft leisten können.
Die Photovoice-Methode ermöglicht es den Teilnehmerinnen, selbst zu entscheiden, was ihnen am wichtigsten ist und wie sie ihre Geschichte erzählen wollen. Dies bietet uns die Möglichkeit, die Welt mit den Augen der Teilnehmerinnen zu sehen. Dieses Projekt zielt darauf ab, die Perspektive der Öffentlichkeit und der Entscheidungsträger zu verändern und eine integrative Gesellschaft für uns alle zu fördern.
Diese Ausstellung ist ein gemeinschaftliches Projekt, das auf einer von der Universität Bern durchgeführten Photovoice-Studie basiert. Sie wurde vom Swiss Disability and Development Consortium in Zusammenarbeit mit diesen vier nepalesischen Organisationen von Menschen mit Behinderungen zusammengestellt: der Nepal Disabled Women Association (NDWA), der National Indigenous Disabled Women Association Nepal (NIDWAN), der Blind Women Association Nepal (BWAN) und KOSHISH. Die Porträts wurden von Kishor Sharma vom CBM Global Nepal Country Team aufgenommen.
Die Photovoice-Studie und weitere Informationen finden Sie hier.
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Deu Kumari
Deu Kumari konnte wegen ihrer Behinderung nicht zur Schule gehen. Eine lokale Organisation für Menschen mit Behinderungen ermöglichte ihr, sich zur Schneidermeisterin ausbilden zu lassen. «Frauen mit Behinderungen können ein unabhängiges Leben führen, ihre Familie und andere Menschen unterstützen, wenn sie die Möglichkeit dazu erhalten.» Deu Kumari ist verheiratet und hat drei Kinder.


Ganga
Ganga's Alltag ist geprägt von Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, Behinderung, Alter, Wahrnehmung und Sprache. Mit sozialem Unternehmertum kämpft sie gegen diese gesellschaftlichen Herausforderungen und ermutigt andere Frauen mit Behinderungen, Selbstvertrauen zu gewinnen.
Sahida
Für Sahida sind es die kleinen Dinge, die wahres Glück und ein erfülltes Leben bedeuten. Wegen ihrer schlechten wirtschaftlichen Lage, einer problematischen Ehe zwischen den Kasten und einer Behinderung wurde sie von ihrer Familie verstossen. Aber Sahida hat gelernt, glücklich zu bleiben und jeden Moment ihres Lebens zu geniessen.


Kamala
Für Kamala ist der traditionelle indigene Lebensstil wichtig. Doch als Frau mit einer Behinderung aus einer marginalisierten Gemeinschaft ist es für sie immer schwieriger geworden, sich in der Gesellschaft zurechtzufinden. Kamala arbeitet hart dafür, finanziell auf eigenen Beinen zu stehen. Lokale Organisationen für Menschen mit Behinderungen unterstützen sie dabei.
Sunita L.
Als Frau mit einer psychosozialen Behinderung macht Sunita L. nun an der Basis darauf aufmerksam, dass die psychische Gesundheit ebenso wichtig ist wie die körperliche. Sie setzt sich für ihre Rechte und die Rechte der anderen Mitglieder ihrer Selbsthilfegruppe ein.


Rashmi
Rashmi ist gehörlose Künstlerin. Ihre Kunst drückt die eigene Welt, die eigene Sprache im Leben der gehörlosen Frau aus. Mit ihrer Kunst möchte Rashmi Menschen, die sozial, körperlich, kulturell und politisch benachteiligt sind, zu Wort kommen lassen. Rashmi möchte diese Menschen ermutigen, in ihrem Leben voranzukommen, indem sie etwas Besseres machen.
Sunita N.
Als vollständig blinde Frau steht Sunita N. in ihrem Alltag vor vielen Herausforderungen. Die Strassen und Gebäude sind nicht blindengerecht, an Zebrastreifen und öffentlichen Bushaltestellen gibt es keine akustischen Signale, was ihr Leben sehr erschwert. Sunita wünscht sich, dass die Regierung etwas für die Inklusion von blinden Menschen und Menschen mit anderen Behinderungen unternimmt.


Rupa
Rupa hat sich ihre körperliche Behinderung nicht ausgesucht, aber sie betrachtet sie als ihre Stärke. Nach zahlreichen Zurückweisungen und viel Kummer hat sie schliesslich ihren Weg gefunden. Mit Hilfe ihrer Mutter hat sie ein kleines Geschäft eröffnet, in dem sie "Achar", nepalesische Pickles, verkauft. Sie hat sich selbst bewiesen, dass ihre positive Einstellung viel stärker ist als ihre Behinderung.
Babita
Babita hat eine psychosoziale Behinderung. Sie konnte ihre Ausbildung aufgrund einer Reihe von Hindernissen nicht fortsetzen. Mit der Unterstützung ihrer Familie ist sie nun in die Schneiderei eingebunden und kann ihren Lebensunterhalt verdienen.


Sumitra
Sumitra ist vor kurzem aufgrund eines Glaukoms erblindet. Ihre Erblindung hat sie finanziell von ihrer Familie abhängig gemacht. Ihre Medikamente sind teuer. Sie möchte, dass die Regierung für blinde Menschen wie sie mehr Beschäftigungsmöglichkeiten schafft.