SDDC ist ein Netzwerk mit Sitz in der Schweiz, das sich für die Rechte und die Inklusion von Menschen mit Behinderungen in die internationale Zusammenarbeit der Schweiz einsetzt.
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Was ist neu?
Die CBM Schweiz hat kürzlich ein Factsheet über die Umsetzung der UNO-Behindertenrechtskonvention in der Schweiz (auf Englisch)herausgegeben, wobei der Schwerpunkt auf der Inklusion von Menschen mit Behinderungen in der Entwicklungszusammenarbeit und humanitären Hilfe liegt. Das Factsheet wurde von Polly Meeks, einer unabhängigen Beraterin, verfasst. Das Factsheet behandelt für die Inklusion von Menschen mit Behinderungen in der internationalen Zusammenarbeit der Schweiz relevante Bereiche, darunter Strategie und Führung, Zusammenarbeit mit Organisationen von Menschen mit Behinderungen, interne Kapazitäten, Management und Berichterstattung sowie bereitgestellte finanzielle Mittel. Es befasst sich auch mit der Umsetzung der UNO-BRK in der Schweiz sowie mit der Kohärenz zwischen der nationalen und internationalen Umsetzung der UNO-BRK.
Zur Lancierung des Factsheets wurde ein Webinar durchgeführt. Eine Aufzeichnung des Webinars mit Untertiteln und einer Übersetzung in die internationale Gebärdensprache finden Sie hier (auf Englisch)..
Die CBM Schweiz freut sich, die Lancierung einer Podcast-Serie zum Thema inklusive Entwicklung für Menschen mit Behinderungenbekannt zu geben, die im Rahmen des Medicus Mundi Podcast «Gesundheit für Alle» publiziert wird. Die Serie porträtiert sechs Personen, die im Bereich der Inklusion von Menschen mit Behinderungen arbeiten. Sie befassen sich mit Themen wie Forschung und Evidenz im Bereich von Menschen mit Behinderungen, Zugang zur Gesundheitsversorgung, Gewalt gegen Frauen und Mädchen mit Behinderungen oder digitaler Inklusion. Zwischen September und Oktober 2021 wird alle zwei Wochen eine neue Episode veröffentlicht.
Die ersten Folge spricht Hannah Kuper, Direktorin des International Centre for Evidence in Disability der London School of Hygiene and Tropical Medicine, über die Bedeutung von Daten und Forschung zum Thema Menschen mit Behinderungen. Weltweit leben 1 Milliarde Menschen mit Behinderungen, davon 80 % in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen. Die Datenlage ist dürftig, hat sich aber in den letzten Jahren stark verbessert. Dennoch fehlt es Menschen mit Behinderungen an Zugang zur Gesundheitsversorgung, sie sind eher arm und werden eher diskriminiert. Sie haben oft einen höheren Bedarf an Gesundheitsversorgung, aber auch mehr Schwierigkeiten beim Zugang zu den entsprechenden Diensten. Eine systematische Datenerhebung und -analyse ist von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass Menschen mit Behinderungen gleichberechtigten Zugang zu allen Diensten erhalten. "Nichts über uns ohne uns!" ist für Menschen mit Behinderungen in der Forschung genauso wichtig wie in anderen Phasen der Projektentwicklung.
Sie können sich den Podcast auf der Website von Medicus Mundi, auf Spotify, Apple Podcast, Youtube oder Deezer anhören. Ein schriftliches Transkript jeder Episode ist ebenfalls verfügbar.
Schlüsselbotschaften
Wie kann die Schweiz die Rechte von Menschen mit Behinderungen im Globalen Süden sicherstellen?

Gebärdensprache DSGS

Ohne Richtlinien keine Priorität. Die Schweiz braucht Richtlinien, um die Inklusion von Menschen mit Behinderungen in ihrer internationalen Zusammenarbeit zu steuern. Die derzeitigen Bemühungen zur Inklusion von Menschen mit Behinderungen sind zu wenig umfassend, ad hoc und meist segregierend.

Nichts über uns ohne uns! Die Schweiz muss die volle und aktive Partizipation von Menschen mit Behinderungen auch in der internationalen Zusammenarbeit sicherstellen. Sie muss Massnahmen treffen, die die Teilnahme von Menschen mit Behinderungen ermöglichen.

Was nicht gezählt wird, zählt auch nicht. Die Schweiz hat sich verpflichtet, bei der Datenerhebung eine Vorreiterrolle einzunehmen, aber sie erhebt in ihren internationalen Programmen nicht systematisch und aufgeschlüsselt Daten zu Menschen mit Behinderungen.

In humanitären Krisen niemanden zurücklassen. Menschen mit Behinderungen sind in humanitären Krisen überdurchschnittlich stark betroffen. Die Schweiz hat sich verpflichtet, ihre humanitäre Hilfe inklusiv zu gestalten. Es ist aber nicht klar, wie sie ihren Verpflichtungen nachkommt.

Ohne Budget keine Fortschritte. Die Schweiz muss für die Inklusion von Menschen mit Behinderungen in ihrer internationalen Zusammenarbeit finanzielle Mittel bereitstellen und sich verpflichten, keine Programme und Dienstleistungen zu finanzieren, die Menschen mit Behinderungen ausgrenzen.